MARZELLINE
Um in der Ehe froh zu leben,
muß man vor allem treu sich sein,
muß nie sich Grund zur Argwohn geben...
LEONORE
Ja, Argwohn ist der Ehe Pein.
MARZELLINE
Darüber stimmen wir nun ein,
darüber stimmen wir nun ein.
LEONORE
Darüber stimm' ich mit dir ein.
MARZELLINE
Nur was du willst, soll stets geschehen,
ich gebe deinem Willen nach,
und wie ein Steinchen in dem Bach
sollst du, was ich mir denke sehen.
LEONORE
Dein Herz ist ja so spiegelrein,
man kann mit dir nur glücklich sein.
(Für sich)
Wie schmerzlich, täuschen sie zu müssen,
der Himmel wird es mir verzeihen.
MARZELLINE
Das Leben wird uns sanft verfließen,
voll Blumen uns're Wege sein.
Um in der Ehe froh zu leben,
muß man vor allem treu sich sein,
muß nie sich Grund zur Argwohn geben...
LEONORE
Ja, Argwohn ist der Ehe Pein.
MARZELLINE
Darüber stimmen wir nun ein.
BEIDE
Darüber stimmen wir nun ein.
MARZELLINE
Mein Vater wird mit dir und mir
sein Alter innig froh verleben;
(verschämt) und, und sind wir einmal unser vier,
(mit Ausbruch der Freude) o, das wird Himmelswonne geben.
LEONORE
O mag dir diese Freude werden.
MARZELLINE
Mein Vater sagt, es gibt auf Erden
nichts süß'res, keine größ're Lust
als ich zuerst ihn Vater nannte,
da mußt' er weinen und es brannte
wie Glut die Freud' in seiner Brust.
LEONORE
Auch du wirst einst so glücklich sein
und dich des Mutternamens freuen.
(für sich)
Wie schmerzlich, täuschen sie zu müssen,
der Himmel wird es mir verzeihen.
MARZELLINE
Das Leben wird uns sanft verfließen,
voll Blumen uns're Wege sein.
(Leonore versinkt in tiefe Gedanken)